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Gleitzeit

Der Gleitzeitsaldo wird im Saldenfenster der Erfassungsmaske zusammen mit anderen Prüfsummen angezeigt. Dieser Eintrag gibt einen Überblick mit Fokus auf dem Begriff «Gleitzeit».


35_Erfassung_Salden_Gleitzeit

Legende:

  1. «Erfasst»: Summe aus allen (bezahlten und unbezahlten) An- und Abwesenheiten. 
  2. «Arbeitszeit»: Summe aus allen bezahlten und unbezahlten Anwesenheiten.
  3. «Gleitzeit»: eigentlich der Gleitzeitsaldo, der anzeigt, ob Überstunden geleistet wurden (positiver Saldo) oder Fehlzeiten bestehen (negativer Saldo). Gleitzeit ist per Default aktiv, wenn Sollstunden aktiviert wurden, und erlaubt das Führen eines Arbeitszeitkontos, das Mitarbeitenden zum Ansparen / Nachholen von Arbeitszeit dient oder von Vorgesetzten zur Arbeitszeitkontrolle verwendet wird. timesaver berechnet den Gleitzeitsaldo mit den Summen aller relevanten Zeiten vom 1. Januar bis zum ausgewählten Kalenderdatum:
    • Neuer Gleitzeitsaldo (von heute) = ((bezahlte Anwesenheiten + bezahlte Abwesenheiten + Gleitzeitkorrektur) – Sollstunden) + alter Gleitzeitsaldo (von gestern).
    • Bei aktiviertem Überzeitmodul lautet die Formel: neuer Gleitzeitsaldo = ((bezahlte Anwesenheiten + bezahlte Abwesenheiten + Gleitzeitkorrektur + Überzeitkorrektur) – Sollstunden) + alter Gleitzeitsaldo.
    • Im Beispiel oben bestand am Vortag eine Fehlzeit von 25 Minuten (-0:25). Die Gleitzeitabweichung beträgt -01:00, nämlich ((+1:12 Anwesenheit +1:00 bezahlte Abwesenheit) -3:12 Sollstunden)). Der Gleitzeitsaldo wird daher von -0:25 um -1:00 auf -1:25 vermindert. 
    • Die täglichen Gleitzeitsalden findet man in der Auswertung «Zeitkarte» in der Spalte «Gleitzeitabw.» (Gleitzeitabweichung).
  4. Differenz aus «Erfasst» minus «Sollstunden»: ist eine reine Erfassungskontrolle.

Überzeit:
Mandant-Verantwortliche können statt des Gleitzeitsaldos den Überzeitsaldo anzeigen lassen. In diesem Fall steht anstelle von Gleitzeit (3) «Überzeit»:

Erfassung_Salden_Ueberzeit_01

  1. So, Datum, Überzeit: Der Überzeitsaldo bezieht sich, ausgehend vom gerade angewählten Datum, immer auf die vorhergehende Woche mit dem vorhergehenden Sonntag als Stichtag. 
  2. «h/Woche»: die Gesamtarbeitszeit der aktuellen, gerade angewählten Woche. 
  3. «max/Woche»: die  wöchentliche Höchstarbeitszeit.
  4. «Neu berechnen»: Führen Sie nach Änderungen eine Neuberechnung des Überzeitsaldos durch, indem Sie auf das Zahnrad klicken.

HINWEIS
Voraussetzungen für die Anzeige des Überzeitsaldos sind:

  • aktiviertes Überzeit-Modul (Mandanten-Einstellungen > Einstellungen), 
  • aktivierte Überzeit-Kontrolle bei den jeweiligen Mitarbeitenden (Mandanten-Einstellungen > Benutzer)

Die Überzeit kann auch aus den Auswertungen «Kontrolle Überstunden/Überzeit» und «Jahresübersicht Überstunden/Überzeit» herausgelesen werden.

Gleitzeit

Gleitzeit bedeutet im timesaver nicht das flexible Kommen und Gehen, also nicht das Arbeitszeitmodell, bei dem die Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten innerhalb gewisser Grenzen selbst wählen können.
Gleitzeit meint in timesaver spezifischer das Führen eines Arbeitszeitkontos, das Mitarbeitenden zum Beispiel zum Ansparen oder Nachholen von Arbeitszeit dient oder von Vorgesetzten zur Arbeitszeitkontrolle verwendet wird. 

Wie der Gleitzeitsaldo ermittelt wird, lässt sich am besten an der Auswertung «Zeitkarte» nachzuvollziehen:

Zeitkarte_Peter Beispiel_a

Legende:

  1. Die Summe aus bezahlten An- und Abwesenheiten (ggbf. auch Gleitzeitkorrektur + Überzeitkorrektur) steht in der Spalte «Dauer» auf der rechten Seite.
    • Im Beispiel oben gut erkennbar in der Zeile Mo 24.08: Die Summe aus 01:00 Anwesenheit + 02:12 bezahlte Abwesenheit = 03:12
  2. Die tägliche Sollzeit steht in der Spalte «Sollzeit».
  3. Aus der Differenz von Dauer minus Sollzeit wird die Gleitzeitabweichung berechnet.
    • Im Beispiel oben in der Zeile Mo 24.08: 03:12 - 03:12 = 0. Das Feld bleibt leer.
  4. Die Gleitzeitabweichung wird zum Gleitzeitsaldo des Vortages addiert.
    • In obigem Beispiel wird am 24.08 gerechnet: 15:26 + 0 = 15:26 
    • In obigem Beispiel wird am 26.08 gerechnet: 15:26 + (-03:12) = 12:14

Gleitzeit, Fehlzeiten, Überstunden, Überzeit:

  • Wenn der Gleitzeitsaldo positiv ist, handelt es sich um Überstunden.
    • Bei einer Überschreitung der vertraglich festgelegten Normalarbeitszeit (bzw. der täglichen Sollstunden) bis zur wöchentlichen Höchstarbeitszeit (je nach Branche 45 bis 50 Stunden) spricht man von Überstunden.
    • Für Teilzeitmitarbeitende beginnen die Überstunden ab ihrer vertraglich vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit und nicht erst ab der betriebsüblichen vollen Arbeitszeit.
      • Beispiel: Eine Mitarbeiterin, angestellt mit einem 50%-Pensum und einer vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit von 20 Stunden, leistet ab der 21. Stunde Überstundenarbeit, nicht erst ab der 41. wie Vollzeitbeschäftigte im gleichen Unternehmen.
  • Wenn der Gleitzeitsaldo negativ ist, handelt es sich um Fehlstunden.
    • Dies ist der Fall bei Unterschreitung der vertraglich festgelegten Normalarbeitszeit (bzw. der täglichen Sollstunden). In timesaver könnten solche Zeiten bspw. als unbezahlte Abwesenheiten deklariert werden.
  • Bei einer Überschreitung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit spricht man von Überzeit

Wie gesagt zeigt der Gleitzeitsaldo Überstunden oder auch Fehlstunden an. Dies ist zunächst ein rein technischer Befund. Denn natürlich kann die Verwendung des Gleitzeitmoduls im timesaver ganz unabhängig davon erfolgen, ob Mitarbeitenden tatsächlich Gleitzeit gestattet wird oder nicht. Insofern unterstützt das Gleitzeitmodul HR-Mitarbeitende oder auch Mitarbeitende überhaupt dabei, Arbeitszeiten im Griff zu haben, auch wenn nach festen Arbeitszeiten gearbeitet wird. 

Erst wenn Mitarbeitenden die flexible Gestaltung ihrer Arbeitszeit vertraglich gestattet wird, kommt auch die Frage nach dem rechtlichen Zusammenhang zwischen Gleitzeit und Überstunden auf. Eine rechtlich verbindliche Stellungnahme zum Zusammenhang Gleitzeit / Überstunden gibt das Urteil des Bundesgerichts 4A_611/2012 vom 19. Februar 2013 (nur französisch). Zusammenfassend: Das Bundesgericht urteilte, dass positive Gleitzeitsaldi nicht grundsätzlich als entschädigungspflichtige Überstunden gelten, sondern eben nur dann, wenn diese arbeitgeberseitig angeordnet oder betrieblich notwendig waren. Eine gut lesbare, deutschsprachige Darstellung finden Sie in der Besprechung von Nicolas Facincani und Dr. Reto Sutter.